Geförderte Projekte aus dem Aktionsfonds der PfD Neukölln
Insgesamt wurden dieses Jahr 25 Projektskizzen eingereicht. Wir bedanken uns bei allen Interessierten für die eingegangenen Vorschläge und ihr wichtiges Engagement! Am 05. März 2024 beriet unser Begleitausschuss über die Auswahl der Projektvorschläge. Wie jedes Jahr war dies eine schwierige Aufgabe, da nur ein Teil der vielen tollen und wichtigen Projektvorschläge gefördert werden kann. Für den Fonds standen 60.000€ zur Verfügung. Der Begleitausschuss entschied sich für die Förderung von insgesamt sieben Projekten:
1. Jugendredaktion Neukölln
In der Jugendredaktion Neukölln setzen sich Jugendliche mit politischen Entscheidungsprozessen und den Auswirkungen auf ihre Lebensrealität auseinander. Konkret geht es um die angekündigten Streichungen im Sommer 2023, die auch Jugendfreizeiteinrichtungen betroffen hätten. Die Jugendlichen lernen journalistisches Handwerkszeug und führen Interviews mit Politiker:innen zu den Kürzungen und bereiten diese Interviews niedrigschwellig auf. Es werden Videos mit den Interviews erstellt, die politische Entscheidungsprozesse anhand dieses konkreten Beispiels erklären. Die erstellten Videos werden in den sozialen Medien und durch eine Kampagne in Einrichtungen und Schulen präsentiert.
2. HEROES-Ausbildung 2024
Die PfD Neukölln fördert die Ausbildung junger Männer mit Migrationsgeschichte zu Multiplikatoren an Berliner Schulen.Junge migrantische Männer leiden häufig unter Diskriminierung, selten wird ihre Meinung gehört und anerkannt. Dies kann eine Verengung auf die eigene Perspektive und eine mangelnde Fähigkeit zum Perspektivwechsel zur Folge haben. HEROES schult die jungen Männer, sich kritisch mit sich selbst und Themen wie Feminismus, Antisemitismus und Rassismus zu beschäftigen. Nach Ende der Ausbildung werden sie zu Multiplikatoren und bieten Workshops an Berliner Schulen an.
3. Zimanxane-Sprachenhaus
Das Zimanxane-Sprachenhaus ist ein Schutz- und Empowerment-Raum für Kurd:innen in Berlin. Angesichts der fortwährenden Bedrohung ihrer Existenz und der Unterdrückung in ihrer Heimat bietet das Sprachcafé eine Plattform für Gemeinschaft und Stärkung. Es fördert den Erwerb von Deutsch- und Kurdischkenntnissen, kulturelles Bewusstsein und Identitätsfindung. Mit Unterstützung werden Workshops und Veranstaltungen organisiert, die auf den Wünschen und Bedürfnissen der Teilnehmer:innen basieren, um solidarische Strukturen zu stärken und die Gemeinschaft zu festigen.
4. “Ich sehe was, was du nicht siehst!”
Das Projekt “Ich sehe was, was du nicht siehst!” setzt sich aktiv mit den Diskriminierungs- und Rassismuserfahrungen der Besucher:innen der Jugendfreizeiteinrichtung „Manege“ auseinander. Es bietet Jugendlichen und jungen Erwachsenen Raum zur Reflexion und Diskussion über erlebte Diskriminierung und Vorurteile. Es werden persönliche Texte, Slogans und künstlerische Portraits erstellt. Die Projektphasen umfassen Treffen zur Anpassung der Inhalte, sieben Workshop-Nachmittage mit verschiedenen Aktivitäten und die Fertigstellung eines analogen und digitalen Outputs. Das Ziel ist es, Bewusstsein zu schaffen und eine Diskussion über Rassismus anzuregen.
5. Rom:nja-Power
Das Projekt setzt sich intensiv mit den zahlreichen Herausforderungen auseinander, denen die Romani-Community im Harzer Kiez gegenübersteht. Dazu gehören strukturelle Diskriminierung, Bildungsbenachteiligungen und geschlechtsspezifische Ungleichheiten. Insbesondere Mädchen* innerhalb der Gemeinschaft sind von diesen Problemen betroffen, da sie oft sowohl innerhalb ihrer Gemeinschaft als auch im größeren sozialen Kontext benachteiligt werden. Ein zentraler Bestandteil des Projekts ist der wöchentlich stattfindende Mädchentag, der in Kooperation mit dem Spielplatz Wilde Rübe organisiert wird. Es soll dadurch das Selbstvertrauen der Mädchen gestärkt werden. Weitere Aktivitäten umfassen Ausflüge, kreative Workshops & sportliche Aktivitäten.
6. Begegnung und Bewegung in Neukölln
Das Projekt “Begegnung und Bewegung in Neukölln” zielt darauf ab, Frauen mit Migrationshintergrund zu unterstützen. Trotz langjährigem Aufenthalt in Neukölln haben viele Frauen mit Migrationshintergrund im Sprachcafé nur begrenzten Zugang zu den Angeboten der Stadt Berlin, was ihre gesellschaftliche Teilhabe erschwert, verstärkt durch die Auswirkungen der Corona-Pandemie – weshalb ein solidarisches Miteinander für sie von großer Bedeutung ist. Um letzteres zu fördern, werden Tanz- und Sportworkshops, Kino- und Museumsbesuche sowie weitere Ausflüge gemeinsam mit den Frauen durchgeführt. Insgesamt 28 Veranstaltungen im Jahr 2024 sind geplant.
7. Frauenforum Buckow
Es wird ein Frauenforum in Buckow als Plattform zum Austausch, Vernetzung und Förderung der gegenseitigen Unterstützung von Frauen für Frauen geschaffen. Ziel ist es, Wege für die Gestaltung und Förderung der eigenen Nachbarschaft im Sozialraum zu besprechen und durchzuführen. Gefördert wird damit die Sichtbarkeit der Bedarfe und eine Formulierung von Forderungen an die Politik mit einem gemeinsamen Bedarfspapier.
Wir wünschen den geförderten Projekten einen guten Start in ihre Arbeit und viel Erfolg bei der Umsetzung!